Morgen geht der Kengerzoch

Känguru-Pin soll vollen Beutel bringen
Von tee [25.02.2017, 12.08 Uhr]

Der Festausschuss Kengerzoch in Jülich geht in sein 51. Jahr– und diesmal wieder mit Dreigestirn. Nachdem die Positionen der närrischen Kindermajestäten im vergangenen Jahr zum ersten Mal vakant geblieben war, übernahm Vollblut-Karnevalist Peter Hintzen aus Broich den Posten des Vorsitzenden und hat nicht nur die aktuelle Session im Griff, sondern auch schon die närrischen Nachfolge-Majestäten für die Proklamation am 25. November diesen Jahres in den Startlöchern.

Peter Hintzen ist der Mann hinter dem diesjährigen Kengerzoch-Pin.

Peter Hintzen ist der Mann hinter dem diesjährigen Kengerzoch-Pin.

Eigentlich hatte er sich ja in die dritte Reihe zurückgezogen, aber er habe „letztes Jahr kopfschütteln da gestanden und gesagt: Ehe ich zusehe, wie Dinge, die mir am Herzen liegen vor die Hunde gehen steigste halt wieder ein“.

Als Kümmerer hat er sich nicht nur zur Devise gemacht, dass die personelle Besetzung stimmt, ihm geht um Inhalte. Schon im ersten Gespräch hat er mit Prinz Fabio (Breuer), Prinzessin Ricarda (Winands) und Bauer Kilian (Dransfeld) die Fragen geklärt „Warum feiern wir Karneval? Warum gibt es einen Prinz Karneval? Wenn sie etwas verkörpern sollen, müssen sie wissen, was sie tun und warum sie es tun“ Außerdem ist er in der Mission „Muttersprache“ unterwegs. „Was ich wehmütigst feststelle, das etwas, das eine Generation später nicht mehr da sein wird, unsere Muttersprache ist. Die geht verloren, die ist weg.“ Darum ist zwingender Bestandteil des Liedes und der Rede des Dreigestirns Jülicher Platt.

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Frontmann des Festausschuss Kengerzoch ist seit dieser Session Peter Hintzen (l.). Foto: Frank Besselmann

Frontmann des Festausschuss Kengerzoch ist seit dieser Session Peter Hintzen (l.). Foto: Frank Besselmann

Dritte und wichtige Säule des Festausschuss Kengerzoch ist der „Pin“. Nur durch die Abschlussveranstaltung nach dem Zoch und den Pinverkauf finanziert sich das „Unternehmen“. Bislang haben die Einnahmen das Jahresbudget immer getragen. „Das Kinderdreigestirn hat ja in Jülich glücklicherweise eine gute Lobby.“ Für die Gestaltung gibt es keinen bestimmten Verantwortlichen. Über das Motiv wird gemeinsam entschieden und gerne werden auch Anregungen aus der Bevölkerung aufgegriffen, erklärt er Kengerzoch-Chef.

In diesem Jahr hat die Umsetzung – welche Überraschung – Peter Hintzen selbst übernommen. Während im Vorjahr das Jülicher Wappentier, eine Muttkraat, in Szene gesetzt wurde, ist das Motiv diesmal exotisch. „Ich hab ich mir das Brückenkopf-Zoo-Logo genommen, in dem klassisch die Eule sitzt und habe da dieses Känguru reinprojeziert“, grinst Hintzen verschmitzt. Das, so gab er bei der Proklamation im November zum Besten, habe nichts mit Jülichs Finanzsituation – große Sprünge mit leerem Beutel – zu tun, sondern sei die logische Konsequenz der Klimaerwärmung. Reaktionen vonseiten des Zoos? „Wir sind ja Gott-sei-Dank im Rheinland, da wird nichts kommen.“

Drei Euro kostet der Pin. Er ist bei Backhausen in der Grünstraße, in der Bastei, Linnicher Straße, und Optik Samans, Kölnstraße zu haben. „Ansonsten haben wir die natürlich ständig am Mann, wenn wir zu den Veranstaltungen unterwegs sind.“ - und natürlich morgen nach dem "Kengerzoch" in der Jülicher Stadthalle beim jecken Treiben.


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