Bürgermeister-Wahlkampf

Vier Kandidaten treten für Jülich an
Von Dorothée Schenk [25.05.2015, 13.59 Uhr]

Der Wahlkampf hat begonnen: Am 13. September sind die Jülicher an die Urnen gerufen, um zu entscheiden, wer ihr erster Bürger sein soll. Um das Amt des Bürgermeisters bewerben sich derzeit – in alphabetischer Reihenfolge: Heinz Frey (JÜL), Axel Fuchs (parteilos), Jürgen Laufs (Bündnis 90/ Grüne) und Frank Peter Ullrich (SPD, Kandidat der Großen Koalition CDU/ SPD).

v. l.: Jürgen Laufs (Grüne), Axel Fuchs (parteilos), Frank Peter Ullrich (SPD, gemeinsamer Kandidat der großen Koalition CDU und SPD) und Heinz Frey (JÜL) bewerben sich um das Amt des ersten Bürgers der Stadt Jülich.

v. l.: Jürgen Laufs (Grüne), Axel Fuchs (parteilos), Frank Peter Ullrich (SPD, gemeinsamer Kandidat der großen Koalition CDU und SPD) und Heinz Frey (JÜL) bewerben sich um das Amt des ersten Bürgers der Stadt Jülich.

Möglicherweise werden sich die Wähler sogar für einen von sechs Kandidaten entscheiden können: Als weiterer Bewerber bringt sich Sven Reichert (parteilos) ins Spiel, der nach eigenen Angaben die notwendigen 200 Unterschriften gesammelt hat, um ebenfalls als Kandidat ins Rennen zu gehen. Die Bestätigung steht noch aus. Der amtierende Bürgermeister Heinrich Stommel hat noch bis Ende Juli die Möglichkeit bekannt zu geben, ob er für eine weitere Amtszeit zur Verfügung stehen würde. Stommel ist seit 1999 Jülichs Doppelspitze als Repräsentant und Verwaltungschef; 1992 kam der Westfale als Stadtdirektor nach Jülich.

Zum dritten Mal tritt Jürgen Laufs (Bündnis 90/Grüne) an. Seine Partei gab in der vergangenen Woche nach der Mitgliederversammlung Laufs Kandidatur bekannt.

Zuletzt war Jürgen Laufs 2009 neben dem Bewerber der Linken, Siegfried Faust, Gegenkandidat für Amtsinhaber Stommel. Die übrigen Fraktionen hatten sich entschieden, keinen eigenen Kandidaten zu benennen und stattdessen Heinrich Stommel zu unterstützen. Diese Haltung hat sich offenkundig geändert: Per Zeitungsanzeige suchten CDU und SPD seit Ende 2014 gemeinsam einen Kandidaten. Eine Findungskommission einigte sich im Februar auf den Bewerber Frank Peter Ullrich. Der SPD-Mann aus Arnoldsweiler wurde am 13. März den Mitgliedern beider Fraktionen und der Öffentlichkeit vorgestellt.

Eine Woche später war die Bewerbung des überparteilichen Axel Fuchs ebenfalls beschlossen: An seinem ersten Wahlkampftag, 22. März, sammelte der Jülicher bereits die notwendigen 200 Unterstützer-Stimmen, die er bis zur Abgabe im April und damit offiziellen Kandidatur zum Bürgermeister verdoppelte. Fuchs ist erstmals im Nordviertel bei der Kommunalwahl 2014 als unabhängiger Bewerber angetreten und erzielte beachtliche 22,02 Prozent.

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Am 7. Mai entschied die JÜL-Mitgliederversammlung, dass sie ihren Fraktionsvorsitzenden Heinz Frey ins Rennen um das Bürgermeisteramt schicken werde. Seit 1993 ist Heinz Frey Ratsherr in Jülich – damals für die SPD. 2003 schied Frey bei den Sozialdemokraten aus und wurde Mitbegründer von Jülichs Überparteiliche Liste, deren Fraktionsvorsitzender er seither ist. Seit 2009 ist die „JÜL“ zweistärkste Kraft im Jülicher Stadtrat, hat aber bislang keine Regierungsverantwortung übernommen.

Reichlich zu tun gibt es in Jülich für den Bürgermeister: Das Haushaltsdefizit beträgt 16,5 Millionen Euro, das Arbeitsklima in der Jülicher Stadtverwaltung äußert sich in einem auffällig hohen Krankenstand, das interkommunale Gewerbegebiet Merscher Höhe soll zum wirtschaftlichen Motor und eventuell sogar zum Magnet für Menschen werden, die sich in Jülich niederlassen wollen.

Erklärtes Ziel ist, dass die Zuschüsse der Stadt für den Brückenkopf-Park weiter sinken, was die Geschäftsführung der Park GmbH als „Existenzbedrohung“ sieht. Perspektiven müssen entwickelt werden. Vermutlich noch nicht von der Tagesordnung ist bis September auch die Entscheidung über die Zukunft der Stadthalle Jülich, die Dauer-Thema ist, die Umsetzung des Einzelhandelskonzepts von 2008, außerdem steht nach der Wahl im September der Masterplan indeland 2030 zur Beschlussfassung an, der sich mit den Perspektiven und Leitlinien für die Region beschäftigt.

Lesen Sie hierzu: Ein Blick auf das große Ganze Jülich 2015, 2020 bis 2030


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