Kritik an Elmar Fuchs per Stimmzettel

Jülich: Ganz knappe Mehrheit für CDU-Chef
Von Dorothée Schenk [24.05.2015, 12.24 Uhr]

Elmar Fuchs muss sich der "stummen Kritik" seiner CDU-Mitglieder stellen

Elmar Fuchs muss sich der "stummen Kritik" seiner CDU-Mitglieder stellen

Die „besten Köpfe für Jülich“ sei das Motto der CDU Jülich, ließ vollmundig Parteivorsitzender Elmar Fuchs vor der Wahl zum Vorstand auf der Mitgliederversammlung im Barmener Haus Overbach hören. Erschüttert zeigte er sich nach dem Urnengang. Von gerade einmal 58 erschienen Stimmberechtigten an diesem Abend verwehrten ihm 22 die Gefolgschaft, drei enthielten sich. Mit nur 33 Ja-Stimmen wurde Elmar Fuchs in seine vierte Amtszeit als Vorsitzender gewählt.

Noch vor zwei Jahren war Elmar Fuchs von 66 der 72 Stimmberechtigten als Vorsitzender gewählt worden. Damals hatte er die Profilschärfung seiner Partei gefordert und formulierte: „Wir sind gut beraten einen Kandidaten aus den Reihen der CDU zu stellen.“ Im März kürte die CDU mit ihrem Koalitionspartner SPD einen gemeinsamen Bürgermeisterkandidaten mit SPD-Parteibuch.

In der jüngsten Mitgliederversammlung hatte Elmar Fuchs vor dem Wahlgang erklärt, er wisse, dass diese Entscheidung schwierig wäre – zumal es Kandidaten aus den Reihen der CDU gegeben habe. „Es bleiben immer auch persönliche Verletzungen“, sagte Fuchs und es könne sein, dass er einigen Parteimitgliedern „ungewollt auf die Zehen getreten“ habe. Aber die Entscheidungen seien zum Wohle der CDU und der Stadt getroffen worden. Deshalb unterstütze man einerseits Frank Peter Ullrich bei seiner Kandidatur um das Bürgermeisteramt – trotz SPD-Parteibuch – und selbstverständlich Wolfgang Spelthahn (CDU) bei seiner Kandidatur zur Wiederwahl zum Landrat des Kreises Düren.

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Stimmauszählung

Stimmauszählung

Dass Elmar Fuchs die Wahl bei nur 57prozentiger Zustimmung der Anwesenden annahm, begründete der CDU-Chef damit, dass er nicht drei Monate, ehe der von ihm mit gekürte SPD-Kandidat Ullrich zum Bürgermeister gewählt werden solle, abtreten könne. Kritik übte er an der „Sprachlosigkeit“ seiner Parteimitglieder, von denen nach der Ansprache des Vorsitzenden, keiner bei der Aussprache das Wort ergriffen hatte: „Für mich wäre es ein demokratisches Verhalten, wenn man die Kritik äußert und nicht durch das Wahlergebnis.“

Bei der Wahl der vier Stellvertreter erhielt Marco Johnen die größte Zustimmung mit rund 82 Prozent ja-Stimmen, gefolgt von Jan Schayen mit rund 70-prozentiger Zustimmung. Rund 62 Prozent der Anwesenden stimmten für Heinz Peter Braumüller und Erich Gussen.

Als Beisitzer fungieren in den kommenden zwei Jahren Paul Heinz Baumanns, Detlef Dallmann, Hans Günter Engels, Margret Esser-Faber, Karl Philipp Gawel, Helmuth Hoen, Jens Hövelmann, Helmuth Kieven, Helmut Lohn, Wilhelm Plum, Sebastian Robens, Stephan Thiel, Hildegard Viehöfer-Emde, Dr. Eva Waldvogel und Maria Magdalena Wilhelm; zum Schriftführer gewählt wurde Michael Biermanns; Bendix Loevenich wurde als Vertreter der Jungen Union bestätigt.


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