Bewerbungsrede um die Bürgermeisterkandidatur
Von Michael Lingnau [15.03.2015, 23.06 Uhr]

Quo vadis, CDU Jülich?!
Wo willst Du hin, CDU Jülich?!
Lieber Thomas, lieber Josef, lieber Elmar, liebe Parteifreunde, ich begrüße Sie und Euch herzlich, jetzt fühle ich mich in dieser Versammlung politisch zu Hause, jetzt bin ich in meiner und unserer Jülicher CDU angekommen, wir sind unter uns und ohne rötlichen Schimmer im Saal. Jetzt sind wir alle in unserer eigenen Versammlung angekommen, nachdem wir gerade eine Veranstaltung erlebt haben, die es eigentlich gar nicht gab oder hätte geben dürfen, weil wir von ihr offiziell nichts wussten.
Aber dies wird gewiss später noch unter die Lupe zu nehmen sein und vielleicht auch Juristen interessieren.

Wir haben uns heute in unserer Jülicher CDU versammelt, um eine historische Wende in Jülich vorzubereiten.
Wir wollen unseren Bürgermeisterkandidaten auswählen!

Die CDU Jülich braucht, ja sie hungert nach einem eigenen Bürgermeisterkandidaten aus Jülich.

Und es gibt die gute und wegweisende Botschaft: Wir haben es geschafft! Endlich haben wir mutige, einsatzbereite, kluge und qualifizierte Bewerber für dieses Spitzenamt in Jülich in unseren eigenen Reihen.

In den letzten 70 Nachkriegsjahren haben wir als CDU fortwährend die meist deutliche Mehrheit im Jülicher Stadtrat errungen und gehalten.
Unser CDU-Bürgermeister Karl Knipprath hat in dieser Zeit bis 1984 sage und schreibe 28 Jahre regiert.
Dann konnten wir mit Dr. Peter Nieveler noch einen weiteren CDU-Bürgermeister stellen, bevor Peter Schmitz als unser letzter Kandidat den Mut hatte und in den Ring stieg.
Lang ist's her.

Seit 1994, also seit nahezu 21 Jahren regiert bekanntlich der parteilose Bürgermeister Heinrich Stommel in Jülich.

Wie kommt das, liebe Parteifreunde?
Wir haben die Mehrheit in Jülich, schaffen es aber nicht, den Bürgermeister zu stellen!?
Woran liegt's?

Wir haben schlichtweg keine Kandidaten mehr hervorgebracht, wir haben nicht das Profil und den Mumm aufgebracht, Flagge für ein personelles Angebot zu zeigen, das Amt für den 1. Bürger unserer Heimatstadt zu erobern.
Warum? Ja, seien wir doch ehrlich, weil einige von uns sich in der Vergangenheit allzu sehr vor einer Niederlage gegen den Amtsinhaber fürchteten und abgeduckt haben.
Und so konnte Heinrich Stommel unangefochten und geradezu geruhsam, aber auch konturen-, ideen- und machtlos vor sich her regieren.

Jetzt erleben wir aber die Zeitenwende in unserer Jülicher CDU!
Wir können endlich auf eigene Kräfte setzen und dem Amtsinhaber die Stirn zeigen, und zwar mit parteipolitischem Profil und christdemokratischer Akzentuierung.
Wir als CDU sind bei der letzten Kommunalwahl mit Abstand wieder stärkste politische Kraft in Jülich geworden.
Die Jülicher Bürger haben uns damit auch klar den Weg gewiesen, unsere
christdemokratischen und damit bürgerlichen Grundsätze und Konzepte zu realisieren.
Darüber hinaus haben wir auch als in Jülich prägende politische Kraft die Verpflichtung, endlich mit einem eigenen Kandidaten in die kommende Bürgermeisterwahl zu gehen und nicht wieder zu kneifen.

Wir, liebe Parteifreunde, kneifen diesmal nicht, wir setzen ein Signal des Aufbruchs für Jülich und seine positive Zukunftsentwicklung mit einer starken CDU und einem starken Bürgermeister, der vorangehen und die große bürgerliche Mehrheit der Jülicher Bürger mit konstruktiver Realpolitik und richtungsweisenden Visionen begeistern wird.

Die Jülicher CDU braucht, ja sie hungert nach einem eigenen Kandidaten.

Schaut hin, liebe Parteifreunde:

Wir als Jülicher CDU haben für die Bürgermeisterwahl im September 2015 personell viel zu bieten! Gleich drei herausragende Parteifreunde aus unseren eigenen Reihen und angesiedelt ganz oben in unserer Parteihierarchie gehen mutig nach vorne und ducken sich eben nicht ab.

Ihr habt meine Mitkandidaten gerade erlebt:
Heinz-Peter Braumüller und Helmut Hoen, junge und dynamische Mitstreiter, die viel know-how und vor allem Courage mitbringen, sich zu stellen, sich für einen Wettstreit auch und gerade gegen den Amtsinhaber Stommel zu stellen.

Ich habe mich, wie Ihr wisst, bereits Anfang 2014 klipp und klar erklärt, die Herausforderung an- und den Kampf aufzunehmen, um das Bürgermeisteramt in Jülich als Kandidat der Jülicher CDU zu erobern.
Seit meiner Dekade als Vorsitzender der Jungen Union in Jülich kenne ich, wie Ihr alle wisst, über viele Jahre das Jülicher Politikgeschäft, aber leider auch manche parteiinternen Machtkämpfe.
Neben der Anlegung einer Elefantenhaut habe ich dabei lernen dürfen, was Konrad Adenauer mit seinem Satz „Politik ist dicke Bretter bohren“ gemeint hat.

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Nämlich vor allem sich und seinen christdemokratischen Grundsätzen und Zielen treu bleiben und diese nicht auf dem Altar der tagespolitischen Beliebigkeit und gar des egoistischen Machtstrebens opfern, sowie unbeugsam bleiben gegen Neid und Mißgunst.
Nicht zuletzt mit meinem Ihnen und Euch bekannten Engagement in vielen Jülicher Vereinen, gesellschaftlichen Gremien und Organsationen habe ich gelernt, dass die Jülicher Zivilgesellschaft überwiegend bürgerlich geprägt und affin ist und sich durchaus einen starken CDU-Bürgermeister wünscht, wenn er sich denn endlich zur Wahl stellt.

Diese Wechselstimmung können wir als Jülicher CDU nur befeuern, wenn wir Kante zeigen und uns zu unserem CDU-Bürgermeisterkandidaten bekennen.
Ich bekenne mich seit meinem 16. Lebensjahr und meinem Eintritt in unsere CDU zu unserem christdemokratischen Gedankengut und scheue mich nicht, dies in alle gesellschaftlich relevanten Gruppen hineinzutragen, auch wenn mir der Wind entgegenblasen sollte.
Ich habe an der Spitze unseres Jülicher Traditionsvereins SC Jülich 1910 gelernt, was es heißt, dicke Bretter zu bohren und einen Verein aus Ruinen wiederauferstehen zu lassen.

Wenn wir uns auf uns als Jülicher CDU und unsere eigenen Kräfte, aber auch wirklich auf unsere eigenen Kräfte besinnen, haben wir ebenfalls die historische Chance, das Jülicher Bürgermeisteramt aus politischen Ruinen wiederauferstehen zu lassen.
Daher habe ich in den letzten Monaten mit dem Finale heute Abend gegen alle Widerstände und vor allem auch trotz oder gerade wegen mancher Modeerscheinungen hervorgehend aus der jetzigen Großen Koalition nicht nachgelassen, unvermindert für die personelle Profilschärfung unserer Jülicher CDU einzutreten und zu werben.

Wir wollen und brauchen Originale und keine Kopien, wir wollen und brauchen eigene Köpfe und keine Leihgaben, schon gar nicht von unserem politischen Konkurrenten, der SPD!

Dies geht nur und alleine, liebe Parteifreunde, indem wir als Jülicher CDU endlich die historische Chance wahrnehmen und einen eigenen Kandidaten zur Wahl des Jülicher Bürgermeisters ins Rennen zu schicken.
Und wir können dies auch endlich! Denn wir sehen nicht wie in den letzten Jahren in eine personelle Brachlandschaft, wir stehen diesmal auf und stellen uns, wir, Heinz-Peter Braumüller, Helmut Hoen und ich.

Die CDU Jülich braucht, ja sie hungert nach einem eigenen Kandidaten.

Wir wollen zusammenrücken und den Jülicher Bürgern eine neue Ära der bürgerlichen Mehrheit, angeführt von einem bürgerlichen
und bürgernahen CDU-Bürgermeister eröffnen.
In unseren Nachbarkommunen Düren und erst kürzlich in Aldenhoven zeigen unsere Parteifreunde Paul Larue und Ralf Claßen eindrucksvoll, wie starke CDU-Bürgermeister von den Bürgern dankbar auf's Schild gehoben werden.

Und noch eins:
Nur auf unseren CDU-Bürgermeister können wir uns im Übrigen als Jülicher CDU dauerhaft verlassen.
Externe Kandidaten, die aus Düren kommen und obendrein der SPD angehören, können sich zum unkalkulierbaren Risiko entwickeln, sollte sich die Konsenskonstruktion der Großen Koaltition über kurz oder lang überholt haben, und dies wird unweigerlich geschehen.

Also warum begeben wir uns ins Dürener Niemandsland mit einem rot lackierten
Kandidaten, wenn wir die eigene geballte Kandidatenkraft aufbringen können!?

Was werden unsere CDU-Wähler, ja alle bürgerlichen Wähler in Jülich, die in der deutlichen Mehrheit sind, uns zu Recht vorhalten, wenn wir CDU-Politik predigen, aber SPD-Personal befördern.
Die Quittung werden wir bei der Bürgermeisterwahl und sodann bei der nächsten Kommunalwahl unweigerlich erhalten.

Wir, die Jülicher CDU, braucht, ja sie hungert nach ihrem eigenen Bürgermeisterkandidaten aus Jülich!
Einem Kandidaten aus unseren CDU-Reihen, befähigt und mutig, und vor allem in Jülich verwurzelt.

Genau diese Kriterien sind im Kern letztes Jahr in Jülich für den besten Kandidaten entwickelt worden.
Soll ich Euch und Ihnen verraten, von wem?
Manche werden es noch wissen: Von den Mitgliedern der SPD in Jülich.

Was die SPD, sich untreu geworden, daraus gemacht hat, wissen wir.

Aber wollen wir uns untreu werden?
Nein, natürlich nicht!

Du, lieber Elmar, bist erstmals als Parteivorsitzender in 2009 u.a. mit dem Credo angetreten, dass unsere CDU ihr Profil programmatisch und insbesondere personell schärfen muss. Das hast Du Dir und unserer Partei damals auf die Fahne geschrieben. Wollen wir uns hier wahrhaftig untreu werden?

Was nun, lieber Elmar?
Wollen wir uns als CDU und mit Abstand stärkste Kraft in Jülich wahrhaftig ins Bett der SPD als drittstärkster Kraft in Jülich legen?
Du und wir brauchen uns nicht zu wundern, dafür würden wir zu Recht von den Jülicher Wählern des bürgerlichen Lagers abgestraft werden.

Wir, die Jülicher CDU, braucht, ja sie hungert nach einem eigenen Kandidaten aus Jülich!

Liebe Parteifreunde, lasst uns zusammenrücken und uns auf unsere christdemokratischen Tugenden besinnen, lasst uns auf unsere eigenen Kräfte setzen und uns stemmen gegen externe Legionäre, die mehr oder minder zufällig an das Jülicher Stadttor klopfen.

Wir wollen doch gewiss dem damaligen Ruf unseres Parteivorsitzenden, unser Profil als Jülicher CDU zu schärfen, gerne folgen.
Dieser Ruf ist in den letzten Jahren leider wieder allzu sehr verklungen, zuletzt weil sich der politische Konsensschleier der GroKo auf unsere Partei und offenbar auch auf seinen Vorsitzenden gelegt hat.

Wir, liebe Parteifreunde, haben es heute und jetzt in der Hand, diesen Ruf unseres Parteivorsitzenden wieder klangvoll aufleben zu lassen und ein historisches Signal zu setzen für eine politische Neuzeit in Jülich.
Und zwar mit der Handschrift der CDU und ihres eigenen Bürgermeisterkandidaten!
Das werden auch unsere unter uns weilenden und hochverdienten Altvorsitzende Josef Krott und Wolfgang Gunia, die noch die Ära Karl Knipprath aktiv miterlebt haben, geradezu körperlich spüren!

Wir alle haben die großartige Perspektive, einen engagierten und aussichtsreichen Wahlkampf für unseren Bürgermeisterkandidaten zu führen.
Oder können wir uns etwa vorstellen, für ein Dürener SPD-Mitglied diesen Wahlkmapf zu führen?

Wir können gerne an die SPD Glückwünsche für ihren SPD-Kandidaten ein paar Räume weiterreichen.

Aber wir als Jülicher CDU sollten nicht fremdgehen, sondern uns auf uns sowie unsere Stärken und starken Persönlichkeiten besinnen!!
Lassen wir uns nicht beirren oder gar durch falsche Propheten beugen, vertrauen wir auf uns als CDU!
Lasst uns hier und jetzt unseren CDU-Kandidaten wählen, mit Herz und Verstand für Jülich und die CDU Jülich!

Die CDU Jülich braucht, ja sie hungert nach einem eigenen Jülicher Kandidaten!

Quo vadis CDU Jülich?!
Wo gehst Du hin, CDU Jülich?!

Diesen Weg bestimmen wir alle, jetzt und heute Abend!!

Hört den guten Rat für Jülich und die CDU und entscheidet Euch für unsere CDU und das Wohl unserer Stadt!


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